Wintereinbruch

von P. E. Dangelmaier

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Karin hatte sich eine Woche ausspannen verordnet und war, Last Minute, nach Mallorca geflogen. Im gebuchten Hotel angekommen wurde ihr mitgeteilt, durch ein Belegungsproblem müsse sie, für einen Tag, in ein anderes zur gleichen Hotelgruppe gehöriges Haus. Die Direktion hatte, als Entschuldigung, ein Mittagessen nach Karte sowie Freigetränke angeboten. Karin Birken sagte sich „was soll's ich bin zum Ausspannen hergekommen“ und nahm das Angebot, in freudiger Erwartung eines tollen Mittagessens, an. Heinz war es gleich ergangen, auch er wartete auf den Transfer. Das Taxi für die wenigen hundert Meter, zum andern Hotel, fuhr vor. Der Fahrer verstaute das Gepäck im Kofferraum seines Mercedes. Karin nahm im Fond Platz, Heinz setzte sich neben den Fahrer. Die Fahrt war kurz und die Ersatzzimmer schnell bezogen. Karin setzte sich bei strahlendem Sonnenschein auf die Terrasse des Restaurants. Auf dem Tisch lag bereits die Speisekarte, die von Schnitzel über kleinere Speisen, ein reichhaltiges Angebot an Meeresfrüchten enthielt. Die Bedienung kam und Karin bestellte eine gemischte Grillplatte auf der allerlei Fisch angeboten war. Ein Tag zum träumen dachte sie sich, genoß den Fisch, die Beilagen, das Glas spanischen Wein und die Sonne, die Sonne, die Sonne. Am nächsten Tag verlief der Umzug reibungslos nach bewährter Manier, die Sonne strahlte als wüßte sie was kommt. Karin ging an den Strand setzte sich auf den Stapel eines aufgerollten Holzdielen Weges, die Ufermauer als Lehne nutzend. Sie frönte dem Sonnenbad und plante den nächsten Tag, aufstehen, Frühstück dann Sonne, Sonne und nochmals Sonne. Der dritte Tag der Reise zeigte sich jedoch anders als erwartet.

Aus Norden war, nächtens, eine Kaltfront über die Insel gezogen, die Berge des Tramuntana Gebirges zeigten sich schneebedeckt und auch am Strand fiel die weiße Pracht. Karin ging etwas orientierungslos in die Bar wo im TV das Fußballspiel Madrid / Mallorca übertragen wurde. Heinz war bereits vor dem Fernseh und als überzeugter Fußball-Anhänger vom Spiel begeistert. Die Übertragung war kurze Zeit später beendet und Heinz setzte sich ebenfalls an die Bar, Beide kamen ins Gespräch, Thema Wetter war angesagt und was man unternehmen könne, wenn Strand und Sonne Pause haben. Heinz bot an mit dem Zug über die Insel zu fahren, nach Inka der „Lederhauptstadt“ der Insel . Schnell war die Buslinie 15 bestiegen die sie nach Palma, an den Bahnhof, brachte. 3,25€ für die Hin- und Rückfahrt war ein erschwinglicher Preis, die gut halbstündige Fahrt, durch Mandelplantagen mit ihren blühenden Bäumen, den grünen Feldern wie gezuckert mit Schnee war ein seltenes phantastisches Erlebnis. Unterwegs stellten beide fest, dass sie mehr Gemeinsamkeiten als das miese Wetter haben. Karin und Heinz verbrachten den Abend gemeinsam, sie waren in die kleine Bar gegangen plauderten über Gott und die Welt, über sich und natürlich über die, seit einem leichten Erdbeben, stehts halb offen stehende Tür des Lokals. Der gute Wein tat seine Wirkung Karin und Heinz kamen sich immer näher. Zum Hotel schlenderten sie händchenhaltend und glücklich, das Wetter hatten sie vergessen. In der Empfangshalle fragte Heinz „wollen wir noch in die Bar gehen“ Karin antwortete „ich hätte auch noch einen Wein im Zimmer“ er nahm die Einladung gerne an. Morgens erwachte Karin neben Heinz, sie war glücklich und betrachtete Heinz, der noch schlief, zärtlich. Als er erwachte sah sie schon in seinen Augen, er hatte sich ebenfalls verliebt. Heinz nahm Karin zärtlich in die Arme und zog sie mit den Worten „ du bist das liebste was mir jemals begegnet ist“ an sich. Die Woche verging wie im Flug, Karin und Heinz waren unzertrennlich, hatten viel gemeinsam unternommen und sich für ein weiteres gemeinsames Leben entschieden..........